Obermeyer · Ahnenforschung in Ostwestfalen und Niedersachsen · Brauereiwerbemittel
 
 
 
Geschichten

Man sollte meinen, Garagen seien dazu da, Autos zu beherbergen.

Aber es geht auch anders!

Die Fertig-Garage wurde von einem Spezialfahrzeug auf ihren vorgesehenen Platz im Neubaugebiet gehievt. Nun - ganz so war es dann doch nicht.
Sie stand zwar, die Garage, ohne Zufahrt - na ja, aber eben doch nicht am korrekten Platz. Hinter der Garage befand sich "toter" Raum von etwa 7-8 qm. Damit konnte der Besitzer natürlich nicht einverstanden sein.
Nach langem, sehr langem und heftigen Streiten und Fighten (einige Wochen/Monate vergingen) mit denen, die ihm die Garage verkauft hatten, wurde diese einfach wieder angehoben, und - leicht geneigt auf den Wendehammer gesetzt (die Bodenplatte ist mehrfach gerissen und auch sonst fand die Garage das gar nicht toll...). Für weitere 3 Monate. Garage nicht nutzbar, keine Zufahrt, Spott der Nachbarn, etc. - Ganz toll!!

Es nahte der Zeitpunkt, an dem die Straße, die durch das neue Baugebiet führt, von der Stadt abgenommen werden sollte. Spannend, denn die Garage durfte dafür nicht mehr auf städtischem Gebiet, sprich dem Wendehammer, stehen. Am Tag der Begehung kam ein Anruf auf dem Handy des Garagenbesitzers. Seine Frau sagte mit monotoner Stimme "Unsere Garage verlässt gerade mit unbekanntem Ziel ihren Platz auf dem Wendehammer." Wow!! Der Garagenbesitzer war wegen dieser Formulierung so sehr am Lachen, dass die eigentliche Tatsache nur mit neugieriger Gleichgültigkeit aufgenommen wurde. Später wurde die Garage, samt Inhalt (Kinderfahrräder, Kinderspielsachen und Sperrmüll) von Nachbarn woanders im Baugebiet gesichtet - auf dem noch nicht fertig gestellten Spielplatz.
Dies sollte ihr Stammplatz für weitere Wochen werden.

Reaktionen des Verkäufers der Garage blieben natürlich aus. Dem Garagenbesitzer schossen spontan die Begriffe Diebstahl, Polizei, Rechtsanwalt durch den Kopf. Weiterer Spott war schließlich gewiss. Es wurden Nutzungsmöglichkeiten durch die zahlreichen Nachbarn, einer für PKW nicht nutzbaren Garage auf einem Spielplatz, ausgelotet. Es kamen so ausgereifte Vorschläge, wie "Mach doch ´ne Bude daraus! Eisverkauf, uns so. Ist doch auf dem Spielplatz nicht schlecht!" Für die drohende Fußball-WM sollte sie genutzt werden. Beamer mit Leinwand, Bierchen und das Fußballerlebnis sei perfekt. - Ja, nee, is klar!

Die Garage war durch die ungeplanten Transporte natürlich etwas angeschlagen: Risse in Decke und Fußboden, Tor verzogen, dreckig bis zum Umfallen. Es stand ja noch der Transport an ihren wirklichen dauerhaften Platz aus.
Der kam dann einige Wochen später. Sie stand wirklich da, wo sie stehen sollte (unglaublich). - Nur eben nicht nutzbar, da keine Zufahrt vorhanden war und das Tor nicht mehr schloss. Zwischenzeitlich wurde der PKW, der dort eigentlich nachts parken sollte, nachts aufgebrochen und beschädigt. Geklaut wurde nix, weil… - aber das ist eine andere Geschichte.

Die darauf um 4 Uhr morgens verfasste Mail auch an den Verkäufer der Garage war fix fertig. Die Zufahrt wurde schließlich innerhalb einer Woche fertig und das Tor neu eingestellt. Die Garage ist inzwischen nutzbar; noch leicht defekt und dreckig - aber wer wird so anspruchsvoll sein.

Sie glauben, die Geschichte ist erfunden?

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